专利摘要:

公开号:WO1982001127A1
申请号:PCT/DE1980/000141
申请日:1980-10-01
公开日:1982-04-15
发明作者:Leitz Wetzlar Gmbh Ernst
申请人:Reck R;Deutscher K;Broemer H;
IPC主号:A61F2-00
专利说明:
[0001] Gehörknöchelchen-Prothese
[0002] Die Anmeldung betrifft eine aus bioaktivem Material bestehende Gehörknöchelchen-Prothese und ein Verfahren zu ihrer End-Behandlung unmittelbar vor bzw. während des Implantationsvorganges.
[0003] Zur vollständigen oder teilweisen Rekonstruktion der Gehörknöchelchen-Kette werden Implantate aus verschiedenen Materialien verwendet. In letzter Zeit haben Kunststoffe wegen ihres geringen spezifischen Gewichtes und wegen ihrer leichten Bearbeitbarkeit auch in der intraoperativen Phase bei der Anpassung der industriell vorgeformten Implantate an die individuellen Gegebenheiten eine gewisse Bedeutung erlangt. Trotz der geringen Reaktionsfähigkeit des Implantatlagers und der Inertheit der Kunststoffe ist der Langzeiterfolg dieser Implantate im Mittelohr nicht gewährleistet, da sie mit der Zeit das Trommelfell penetrieren.
[0004] Aus der DE-OS 2 905 183 ist eine einstückige Gehörknöchelchen-Prothese aus bioinertem Al2O3-Material be kannt, die aus einer kreisförmigen Planparallel-Platte mit zentro-symmetrischem Gerad-Schaft oder aber aus einem exzentrisch an der Plattenunterseite in deren Peripherbereich angreifenden Schief-Schaft mit einem Neigungswinke1 von ca. 30º gegenüber der Platten-Normalen besteht. Diese bekannte Prothese weist mindestens eine Rille auf der Plattenoberseite auf, wobei im Falle des Vorhandenseins nur einer Rille dieselbe die Plattenoberfläche zentrosymmetrisch durchquert und im Falle des Vorhandenseins zweier bzw. dreier paralleler Rillen dieselben immer spiegelsymmetrisch auf der kreisförmigen Plattenoberseite angeordnet sind. Es ist ein essentielles Merkmal in der DE-OS 2 905 183, daß die Rille bzw. die Rillen bei der Schief-Schaft-Prothese parallel zu der Ebene verlaufen, die durch die Plattennormale und die Schaft-Achse aufgespannt wird.
[0005] Das benutzte bioinerte Aluminiumoxid-Material löst im knöchernen Gewebe zwar auch nur geringe Reaktionen aus - wobei die Dicke der sich bildenden, trennenden Bindegewebsschicht als Maß für die Biokompatibilität betrachtet werden kann -; da das Al2O3-Material aber völlig inert im Mittelohrbereich liegt, sind auch hinsichtlich des Langzeiterfolges ähnliche Einschränkungen zu machen wie bei den o. a. Kunststoffen. Aus dem "Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehltcopfheil kunde, Archives of Oto-Rhino-Laryngology", Band 223, Heft 2-4, 1979, Seiten 369-372, sind darüberhinaus aus bioaktiver Glaskeramik bestehende Tympanoplasti ken bekannt geworden, die in vivo von einer bis
[0006] 40 μm dicken Knochenschicht umgeben werden. Die Form der dargestellten Prothesen entspricht einer exzentrischen Gerad-Schaft-Anordnung, wobei die Plattenoberseite aus einer nicht-planen, mugeligen bzw. ellipsoidförmigen Fläche besteht und keine rillenförmige Einkerbung aufweist.
[0007] Bei den bisher bekannten Implantatformen hat es sich als nachteilig herausgestellt, daß sie nicht in optimaler Weise der komplizierten Mittelohr-Anatomie anpaßbar sind und daß sie wegen der speziellen lokalen Gegebenheiten nicht langzeitstabil gehaltert werden können. Bei einer Rillenausrichtung parallel zur Symmetrieebene einer aus der DE-OS 2 905 183 bekannten Schief-Schaft-Prothese besteht auf Dauer die Gefahr, daß sich bei einem Patienten, der unvorhergesehenen starken Erschütterungsimpulseh insbesondere in Richtung der Vertikalen des menschlichen Körpers - wie sie etwa bereits bei Sprüngen, beim Treppensteigen oder erst recht bei Unfällen etc. ausgelöst werden können - ausgesetzt ist, die implantierte Prothese aus ihrer rein mechanischen Verankerung "geschüttelt" wird. Des weiteren hat es sich zwischenzeitlich bei vielen Anwendungsfällen als nachteilig erwiesen, daß bei bekannten Prothesen-Formen die Plattenoberfläche kugelkalottenförmig ausgebildet ist, da dies zu einer ungleichmäßigen und lokal stark überhöhten Druckausübung bei Kontaktierung mit dem Trommelfell führt. Darüber hinaus bietet eine etwa nachträglich eingefräste Rille, insbesondere dann, wenn diese nicht zentrosymmetrisch auf einer linsenkopfförmigen Plattenoberseite eingelassen wird, nur einen unverhältnismäßig geringen mechanischen Halt für das in die Rille eingreifende körpereigene Gehörgang-Fragment.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, lokalanatomisch optimal angepaßte bzw. anpaßbare
[0009] Gehörknöchelchen-Prothesen anzugeben, an welchen -soweit es ihre Raumform betrifft - im individuellen Bedarfsfall gegebenenfalls lediglich geringfügige mechanische Veränderungen vorgenommen werden müssen, beispielsweise eine Schaftlängenkorrektur, bzw. welche - soweit es das Prothesenmaterial betrifft -aufgrund ihres besonderen Behandlungs-Finish einen mehrere-Zeil-Lagen dicken Lamellenmantel auf der Prothesenoberfläche in vivo entstehen läßt. Die Aufgabe wird bei einer Gehörknöchelchen-Prothese der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Platte eine spiegelsymmetrische Form bezüglich mindestens einer auf der Plattenebene senkrecht stehenden Symmetrieebene aufweist, daß der Schaft an der hinteren Hälfte der Plattenunterseite derart angesetzt ist, daß dessen Ansatzfläche auf der Spur der (Haupt-) Symmetrieebene der Platte - jedoch mindestens um den Halbmesser des Schaftquerschnittes vom Randbereich der Platte entfernt - liegt, daß die Rille auf der Plattenoberseite in der vorderen Hälfte angeordnet und senkrecht zur Symmetrieebene der Prothese ausgerichtet ist, und daß die Prothese aus bioaktivem Material besteht.
[0010] Es ist zweckmäßig, daß die Platte die Form eines
[0011] Rechteckes hat und so angeordnet ist, daß die längere Rechteckseite parallel zur Spur der Symmetrieebene der Prothese verläuft. Auch ist es möglich, daß die Platte die Form einer Ellipse hat und so angeordnet ist, daß die längere Ellipsenachse mit der Spur der Symmetrieebene der Prothese zusammenfällt.
[0012] Weiterhin kann die Ausbildung der Platte so getroffen sein, daß sie lediglich eine auf ihr senkrecht stehende Symmetrieebene aufweist und diese mit der Spur der Symmetrieebene der Prothese zusammenfällt. Die Kanten der Plattenoberseite und die Ecken der Platten können vorteilhafterweise abgerundet sein. Auch ist es möglich, daß die Dicke der Platte zu ihrer vorderen Hälfte hin entweder stetig ab- oder zunimmt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform schließt die Achse des Schaftes mit der Normalen der Plattenunterseite einen Winkel α in der Größenordnung von α = 15º ± 5º ein. Es kann zweckmäßig sein, den Querschnitt des Schaftes entweder kreis- oder ellipsenförmig auszubilden. Von Vorteil kann eine Schaftform sein, die sich - ausgehend von der Ansatzfläche des Schaftes an der Plattenunterseite - zum Schaftende hin stetig verjüngt. Zweckmäßigerweise weist der Querschnitt der Rille die Form eines Halbkreises oder eines Dreiecks mit abgerundeter Spitze auf. Es ist auch möglich, daß die Kanten, die die Rille mit der Plattenoberseite bildet, nichtparallel verlaufen.
[0013] Auch kann die Ausbildung der Rille in der Plattenoberseite so getroffen sein, daß die Kanten, die die Rille mit der Plattenoberseite bildet, abgerundet sind. Vorteilhafterweise entspricht die Tiefe der Rille maximal der halben Plattendicke an deren Vorderkante und der Abstand zwischen der Vorderkante der Plattenoberseite und der ersten Kante der Rille mindestens der halben Breite der Rille. Nach einer bevorzugten Ausbildungsform besteht die Prothese aus einem bioaktiven Verbundmaterial, beispielsweise einem solchen auf der Basis von Methylmetacrylat mit dispers eingelagerten bioaktiven Partikeln, σder einem apatithaltigen Sinterprodukt, oder einer bioaktiven Glaskeramik, oder einem Bio- Glas.
[0014] Des weiteren ist es prinzipiell möglich, die Prothese nicht einstückig, sondern zweistückig, nämlich aus dem Platten- und dem Schaftteil bestehend, auszubilden. Es ist besonders vorteilhaft, die Oberfläche der Prothese zusätzlich mit einer aus pulverförmigem bioaktiven Material bestehenden Panierungsschicht zu versehen. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß diese Schicht aus homöologen Knochenpartikeln, beispielsweise Knochenspänen oder -pulvern, besteht. Ein erfindungsgemäßes End-Finishing der Prothese zeichnet sich dadurch aus, daß die pulverförmige Panierungsschicht unmittelbar vor dem eigentlichen Implantationsvorgang in situ durch Bestreuen der Prothese aufgebracht wird.
[0015] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Gehörknöchelchen-Prothese bestehen vor allem darin, daß aufgrund der grundsätzlich anders orientierten Relativlage der Rille auf der Plattenoberseite in Verbindung mit der anatomisch gerechten Abwinkelung des Schief-Schaftes sowie der geometrischen Detailausbildung der Gesamtprothese, vor allem aber auch wegen der Auswahl des Prothesen-Materials erstmals eine Dauer-Prothese mit überragender lokaler, anatomiegerechter Plazierungsstabilität, mit ausgezeichneter Mikro-Hebelwirkung zur funktionsgerechten Schwingungsübertragung, mit universeller Verwendbarkeit in der restaurativen Chirurgie des Mittelohrbereiches, mit mechanisch überaus einfacher "Trimmbarkeit" auf anatomische Individualerfordernisse sowie insbesondere mit ausgezeichneten Eigenschaften im komplizierten Gehörknöchelchen-Ketten-Trakt zur Verfügung gestellt werden kann.
[0016] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen
[0017] Figur 1: eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Prothese (Schief- Schaft-Prothese) in Seitenansicht;
[0018] Figur 2: Vorderansicht der in Fig. 1 dargestellten Prothese;
[0019] Figur 3: die Draufsicht der in Fig. 1 dargestellten Prothese; Figur 4: die Symmetrieverhältnisse der in
[0020] Fig. 1 dargestellten Prothesenplatte;
[0021] Figur 5: eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Prothese (Gerad- Schaft-Prothese) in Seitenansicht;
[0022] Figur 6: die Vorderansicht der in Fig. 5 dargestellten Prothese;
[0023] Figur 7: die Draufsicht der in Fig. 5 dargestellten Prothese; Figur 8: eine dritte, 2-fach symmetrische
[0024] Ausführungsform der Prothesenplatte;
[0025] Figur 9: eine vierte, 1-fach symmetrische
[0026] Ausführungsform der Prochesenplatte;
[0027] Figur 10: eine fünfte, 1-fach symmetrische Ausführungsform der Prothesenplatte;
[0028] In Fig. 1 ist an eine planparallele Platte 1 ein im Querschnitt kreisförmiger Schaft angesetzt, dessen Achse 9 mit der auf der Plattenunterseite 3 stehenden
[0029] Normalen 10 einen Winkel α bildet, der innerhalbeines Winkelintervalles von
jeden beliebigen Wert annehmen kann.
[0030] Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, verjüngt sich der Schaft 2 von der Plattenunterseite 3 zum Schaftende hin stetig. Die Platte 1 weist eine Rechteck-Form mit abgerundeten Ecken und Kanten auf. Sie be sitzt eine auf der Zeichenebene senkrecht stehende Hauptsymmetrieebene, deren Spur 5 in den Fig. 2 - 4 dargestellt ist. Eine Nebensymmetrieebene steht auf der Zeichenebene und auf der Hauptsymmetrieebene 5 der Platte senkrecht, vgl. die in Fig. 4 eingezeichnete Spur 6. Der Schnittpunkt beider Spuren 5 und 6 der genannten Symmetrieebenen stellt den geometrischen Mittelpunkt 11 der Platte dar. Durch die Spur 5 der Hauptsymmetrieebene der Platte 1 und die Achse 9 des Schaftes 2 wird eine Ebene aufgespannt, die als Prothesen-Symmetrieebene bezeichnet wird. Ihre Spur fällt definitionsgemäß mit der Spur 5 zusammen.
[0031] Es ist aus Fig. 3 ersichtlich, daß die Ansatzflache 4 des Schaftes 2 bzw. der Auftreffpunkt der Schaftachse 9 auf der Plattenunterseite 3 nicht mit dem Plattenmittelpunkt zusammenfällt. Der Schaft ist vielmehr exzentrisch an der Platte, und zwar an ihrem hinteren Teil, angesetzt. Wenn in der vor liegenden Anmeldung eine "Ansatzfläche 4" erwähnt und zeichnerisch dargestellt und wenn vom exzentrischen "Ansetzen" des Schaftes 2 an die Plattenunterseite 3 gesprochen wird, so geschieht dies lediglich zum Zwecke einer detaillierten, gegliederten Erläuterung der erfindungsgemäßen Raumform. Die Prothese kann aus zwei Einzelstücken, nämlich aus der Platte 1 und dem sie Schaft 2 zusammengesetzt, kann aber ebenso einstückig ausgebildet sein.
[0032] Auf der Plattenoberseite 8 befindet sich senkrecht zur Symmetrieebene der Prothese eine Rille 7. Sie liegt im vorderen Teil der Plattenoberseite 8. Bezüglich des Plattenmittelpunktes 11 bzw. der Neben- symmetrieebene 6 kann auch von einer exzentrischen Positionierung der Rille 7 gesprochen werden. Es ist wesentlich, daß diese Rille senkrecht zur Symmetrie ebene der Prothese verläuft, weil auf diese Weise ein optimales formschlüssiges Eingreifen von noch vorhandenen Mittelohrtrakt-Fragmenten und damit eine verwacklungsfreie Langzeit-Positionierung des Implantates gewährleistet wird.
[0033] In den Figuren 5 - 7 ist eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform in drei verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Platte 1 weist zwar eine plane Unterseite 3 und eine plane Oberseite 8 auf, jedoch nimmt die Plattendicke - ausgehend von ihrem Vorderteil zu ihrem Hinterteil - stetig zu.
[0034] Die Achse 9 des Schaftes 2 schließt zwar mit der Normalen der Plattenunterseite 3 im dargestellten Fall einen kleinen Winkel ein, der der Neigung der Unterseite 3 gegenüber der horizontal verlaufenden Oberseite 8 entspricht; gleichwohl handelt es sich bei der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform um eine "Gerad-Schaft-Prothese", da der Winkel zwischen der Plattenoberfläche 8 und der
[0035] Schaftachse 9 ein Rechter ist. Der Schaft ist von elliptischem Querschnitt, wobei die Hauptachse der elliptischen Ansatzfläche 4 in der Spur 5 der Symmetrieebene der Prothese liegt. Es ist natürlich auch möglich, den elliptischen Schaftquerschnitt zu seinem Ende hin stetig zu verjüngen, wie es bei dem ersten Ausführungsbeispiel bereits dargestellt wurde. Auch liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, den Schaft bei Bedarf längs seiner Mantelfläche gezielt abzuflachen. Ebenso kann die Plattendicke im vorderen Bereich größer sein als im hinteren Bereich. Des weiteren ist es möglich, die Rillenquerschnittsgeometrie den individuellen Erfordernissen gezielt anzupassen, vgl. Fig. 1 bzw. Fig. 5.
[0036] Eine Abstumpfung bzw. Abrundung aller Kanten und
[0037] Ecken der Prothese, insbesondere der Plattenoberseite 8, iit wegen der enormen Perforations- bzw. Penetrations-Gefahr im Trommelfellbereich unbedingt erforderlich.
[0038] Die Platte 1 hat in Fig. 7 die Form eines Doppeltrapezes. Es ist indes auch möglich, andere Formen mit nur einer Symmetrieebene 5, wie sie etwa in Fig. 9 (schiffsbug-förmig) bzw. in Fig. 10 (birnenförmig) dargestellt sind, im Einzelfall vorzusehen oder aus einer auf Lager liegenden Prothese mit Rechteck- Plattenform zu fräsen. Eine höhersymmetrische Form mit Haupt- und Nebensymmetrieebene 5 bzw. 6 ist in Fig. 8 (ellipsenförmig) dargestellt. In allen Fällen liagt die Rille 7 im wesentlichen senkrecht zur Prothesensymmetrieebene 5.
[0039] In Fig. 9 ist eine Rillenform mit nichtparallelen
[0040] Rillenkanten auf der Plattenoberfläche 8 dargestellt. Dies kann zu einer zusätzlichen Verkeilung und damit zu einem höheren Maß an mechanischer Verklammerung führen.
[0041] Allen vorgeschlagenen Detaillösungen sind jedoch die folgenden essentiellen Raumform-Merkmale gemeinsam: Die Plattenform ist zumindest symmetrisch bezüglich der Symmetrieebene 5 der Gesamtprothesej die Ansatzflache 4 des Schaftes 2 liegt immer exzentrisch bezüglich des Plattenmittelpunktes 11 sowie immer auf der Spur 5 der Symmetrieebene der Prothese, ohne jedoch selbst in den unmittelbaren R.andbereich des hinteren Teils der Plattenunterseite 3 zu gelangen; die Rille liegt mindestens mit einer ihrer Kanten immer senkrecht zur Symmetrieebene 5 der Platte bzw. der Gesamtprothese und außerdem immer exzentrisch bezüglich des Plattenmittelpunktes 11, ohne jedoch selbst in den unmittelbaren Randbereich des vorderen Teils der Plattenoberseite 8 zu gelangen.
[0042] Aus dieser Konstellation resultiert eine optimale
[0043] Mikro-Hebelwirkung, die zusammen mit einer mechanisch stabilen Gesamtkonstruktion sowie einer anatomisch paßgenauen Lage am Implantationsort mitausschlaggebend für die überlegenen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Prothese sind.
[0044] Die positive Gesamtwirkung dieser neuartigen Prothesenform bei zahlreichen Applikanien wird noch durch die Auswahl an sich bekannter bioaktiver Materialien als Prothesenwerkstoff nachhaltig gesteigert. Obwohl der mit diesem Material prinzipiell erreichbare feste Implantat-Knochen-Verbund, wie er für die Verankerung von Knochen- und Gelenkersatz unbedingt benötigt wird, an dieser Stelle nicht gebraucht wird, hat sich die bioaktive Eigenschaft auch bei Implantaten für dieses Spezialgebiet der prothetischen Chirurgie besonders bewährt. Obwohl das Bio-Material nicht osteoinduktiv- also nicht primär knochenbildend - ist, kann etwa vorhandenes knöchernes Gewebe in der unmittelbaren Umgebung des Materials in Form von drei bis vier Zeil-Lagen dicken Lamellen auf den Bio-Material wachsen und das Implantat ummanteln.
[0045] Der Chirurg, der die erfindungsgemäße Gehörknöchelchen-Prothese zu implantieren beabsichtigt, kann sie unmittelbar vor dem Implantieren in vitro mit vom Patienten stammenden (=homöologen) feinsten Knochenpartikeln bestäuben oder die bereits in situ befindliche Prothese kann direkt während des Implantierungs-Vorganges mit feinstem Knochenpulver, das beim Anbringen geringfügiger Knochenwandkorrekturen oder bei sonstigen Mini-Fräs-, Bohr- und Schleifarbeiten im Mittelohrbereich anfällt, gleichsam gewollt beaufschlagt werden. Es hat sich aufgrund klinischer Tests überraschenderweise herausgestellt, daß sich bei derart locker bestreuten Gehörknöchelchen im Laufe eines einige Wochen dauernden kinetischen
[0046] Bildungsprozesses in vivo eine lamellare Umhüllung auf ihrer Oberfläche bildet.
[0047] Es gilt als gesichert, daß dieser Bildungsvorgang in ursächlichem Zusammenhang mit dem ausgewählten bioaktiven Prothesen-Material steht.
权利要求:
Claims Ansprüche
1. Gehörknöchelchen-Prothese, enthaltend eine Platte, einen an der Plattenunterseite exzentrisch angesetzten Schaft und eine auf der Plattenoberseite eingebrachte Rille, dadurch gekennzeichnet, daß a) die Platte (1) eine spiegelsymmetrische Form bezüglich mindestens einer auf der Plattenebene senkrecht stehenden Symmetrieebene (5; 6) aufweist; b) der Schaft (2) derart angesetzt ist, daß dessen Ansatzfläche (4) auf der Spur (5) der (Haupt-) Symmetrieebene (5) der Platte (1) - jedoch mindestens um den Halbmesser des Schaftquerschnittes vom Randbereich der Platte (1) ent fernt liegt; c) dif Rille (7) auf der Plattenoberseite (8) in der vorderen Hälfte angeordnet und senkrecht zur Symmetrieebene (5) der Prothese ausgerichtet ist, und d) die Prothese aus bioaktivem Material besteht.
2. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1) die Form eines Rechteckes hat und so angeordnet ist, daß die längere Rechteckseite parallel zur Spur der Symmetrieebene (5) der Prothese verläuft.
3. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1) die Form einer Ellipse hat und so angeordnet ist, daß die längere Ellipsenachse mit der Spur der Syrame trieebene (5) der Prothese zusammenfällt.
4. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1) lediglich eine auf ihr senkrecht stehende Symmetrieebene (5) aufweist und diese mit der Spur der Symmetrieebene (5) der Prothese zusammenfällt.
5. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten der
Plattenoberseite (8) und die Ecken der Platte (1) abgerundet sind.
ό. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Platte (1) zu ihrer vorderen Hälfte hin stetig zunimmt.
7. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Platte (1) zu ihrer hinteren Hälfte hin stetig zunimmt.
8. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (9) des Schaftes (2) mit der Normalen (10) der Plattenunterseite (3) einen Winkel α in der Größenordnung von α = 15 ± 5 einschließt.
9. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche
1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Schaftes (2) kreisförmig ausgebildet ist.
10. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche
1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Schaftes (2) ellipsenförmig ausgebildet ist.
11. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 und 8 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Schaft (2) - ausgehend von seiner Ansatzfläche (4) an der Plattenunterseite (3) - zum Schaftende hin stetig verjüngt.
12. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Rille (7) die Form eines Halbkreises hat.
13. Gehörknöchelchen-Prυcnese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Rille (7) die Form eines Dreiecks mit abgerundeter Spitze hat.
14. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1, 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten, die die Rille (7) mit der Plattenoberseite (8) bildet, nichtparallel verlaufen.
15. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 und 12 - 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanten, die die Rille (7) mit der Plattenoberseite (8) bildet, abgerundet sind.
16. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 und 12 - 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Rille (7) maximal der halben Dicke der Platte (1) an der Vorderkante entspricht.
17. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 und 12 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Vorderkante der Plattenober seite (8) und der ersten Kante der Rille (7) mindestens der halben Breite der Rille (7) entspricht.
18. Gehörknöchelchen-Prothese nach Ansprixh 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bioaktive Material ein Verbundmateriai ist.
19. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bioaktive Material aus apatithaltigen Sinterprodukten besteht.
20. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bioaktive Material aus Glaskeramik besteht.
21. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bioaktive Material aus Glas besteht.
22. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus den zwei Einzelteilen: Platte (1) und Schaft (2) zusammengesetzt ist.
23. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich auf ihrer Oberfläche eine aus pulverförmigem bioaktiven Material bestehende Panierungsschicht aufweist.
24. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Panierungsschicht aus homöologen Knochenpartikeln, wie Spänen oder Pulvern, besteht.
25. Verfahren zur Herstellung einer Gehörknöchelchen- Prothese nach einem der Ansprüche 1, 23 und 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Panierungsschicht unmittelbar vor dem Implantationsvorgang in situ durch Bestreuen der Prothese aufgebracht wird.
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DE3901796A1|1989-01-21|1990-07-26|Heinz Kurz|Gehoerknoechelprothese|
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法律状态:
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优先权:
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